Die Geschichte von Charfadine

Ich entdeckte das YNP (Young Nephrologists Platform) Netzwerk durch die Newsletter der ERA Gelehrtengesellschaft, deren Mitglied ich bin. Ich entdeckte ein internationales Netzwerk, das sich an junge Nephrologen richtet, die sowohl in ihren nationalen Gesellschaften als auch in der ERA aktiv sind, mit der Möglichkeit, Nephrologen am Anfang ihrer Karriere durch ein Mentorprogramm zu unterstützen. Ich war sofort von der Möglichkeit angezogen, diesem internationalen Netzwerk junger Nephrologen beizutreten. Zunächst zögerte ich ein wenig, weil es eine europäische Gesellschaft ist und ich dachte, es sei auf Menschen beschränkt, die in Europa praktizieren, aber da ich neugierig bin, reichte ich meine Bewerbung für die Position des nationalen Vertreters ein, um YNP in meinem Land zu fördern und internationale Austausche für unsere junge tschadische nationale nephrologische Gesellschaft und unsere Aktivitäten zu fördern, und ich war geehrt, als nationaler Vertreter ausgewählt zu werden.

Der Tschad erstreckt sich über eine Fläche von 1284.000km2 und hat eine Bevölkerung von etwa 20 Millionen. Wir haben nur sechs Nephrologen und die Krankheit ist in bestimmten sozialen Schichten fast unbekannt, entweder aufgrund mangelnder Kenntnisse oder aufgrund von Schwierigkeiten beim Zugang zur Versorgung.
Meine Hauptaufgaben bestehen darin, die Nierengesundheit im Tschad zu fördern, durch Aufklärungskampagnen und Untersuchungen zur Verhinderung von Nierenerkrankungen, und vor allem als Verbindung zwischen YNP und jungen Nephrologen in meinem Land zu fungieren. Ich bewerbe die Aktivitäten von YNP und mache junge Ärzte auf die Notwendigkeit weiterer Ausbildung in der Nephrologie aufmerksam und ermutige sie, sich dem Netzwerk anzuschließen.
Ich nehme auch an Treffen von nationalen Vertretern teil und helfe dabei, das Profil von YNP bei nationalen Gesellschaften und akademischen Institutionen zu stärken. 

Diese Rolle hat mir viele persönliche und berufliche Vorteile geboten. Während des letzten Kongresses in Wien hatte ich die Gelegenheit, mein internationales Netzwerk zu erweitern, ich habe auch während des von YPN angebotenen Abendessens mit Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen gesprochen und innovative Ansätze in der Nephrologie kennengelernt.
Auf persönlicher Ebene hat dies mir ermöglicht, meine Kommunikations-, Koordinations- und Führungsfähigkeiten zu entwickeln. Ich habe auch gelernt, die Themen und Erwartungen junger Nephrologen in meinem Land, Tschad, besser zu verstehen. Ich befinde mich derzeit in Ausbildung und plane, bald nach Hause zurückzukehren, um einige meiner Arbeiten abzuschließen und einige meiner Ziele zu validieren.

Als nationaler Vertreter hatte ich die Möglichkeit, an der Übersetzung der KDIGO-Leitlinie zur Nierenerkrankung ins Französische mitzuwirken, was es mir ermöglichen wird, meine Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit bei meinen Kollegen und Institutionen zu stärken und den Weg für weitere Zusammenarbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Es war eine sehr bereichernde Erfahrung; meine berufliche Entwicklung hat definitiv eine Veränderung erfahren, und sie hat mir ermöglicht, meine Fähigkeiten in der Netzwerkarbeit und Leitung kollaborativer Projekte zu schärfen.
Ich habe auch eine breitere und internationalere Sicht auf die Nephrologie entwickelt, die in meiner klinischen Praxis und in meinen Forschungsprojekten nützlich ist.